„In aller Freundschaft“: Bernhard Bettermann äußert sich zu Serien-Aus

„Ein goldener Käfig“. Der beliebte TV-Arzt spricht offen über die Schattenseiten seines Traumjobs bei der ARD-Serie „In aller Freundschaft“.
Dortmund – Der weiße Kittel sitzt perfekt, die Diagnosen fallen treffsicher – doch Bernhard Bettermann (60) will mehr sein als nur Dr. Martin Stein. Nach fast zwei Jahrzehnten in der Sachsenklinik sucht der Schauspieler neue Herausforderungen. Droht etwa ein Ausstieg?
„In aller Freundschaft“: Bernhard Bettermann äußert sich zu Serien-Aus
Manchmal kann ein Traumjob zur Falle werden. Bernhard Bettermann weiß das. Seit 2006 schlüpft er für „In aller Freundschaft“ in die Rolle des Dr. Martin Stein, mittlerweile Chefarzt und ärztlicher Direktor der Sachsenklinik. Ein Gesicht der Serie. Unverwechselbar. Erfolgreich. Und genau das ist das Problem.
„Man wird auf diese eine Rolle festgelegt“, sagt Bettermann bereits im Juni dieses Jahres im „Kölner Treff“. Die Sender rufen nicht mehr an, Casting-Direktoren winken ab. Einmal TV-Arzt, immer TV-Arzt. Der 60-Jährige kennt die Branche. „Man ist permanent beschäftigt, aber bekommt nichts anderes mehr.“
Serien-Aus für Dr. Martin Stein? Ich möchte Raum haben für andere Dinge“
Früher stand Bettermann 72 Tage im Jahr am Set. Heute sind es nur noch 30. Eine bewusste Entscheidung. „Ich möchte Raum haben für andere Dinge“, erklärt er. Dieses Jahr spielt er fünfmal Theater. Das ist seine eigentliche Heimat, seine erste Liebe. „Ich komme vom Theater und möchte dort wieder ein Stück weit hin“, erklärt er beim deutschen Schauspielpreis Anfang Oktober in Berlin.
Der gebürtige Pariser, der heute in Zürich lebt, spricht von einem „goldenen Käfig“. Die Metapher trifft den Kern: komfortabel, aber einengend. Während Kollege Thomas Rühmann seine Rolle in der ARD als „Sechser im Lotto“ feiert, sehnt sich Bettermann nach dem Unberechenbaren. „Unsicherheit, Risiko und Abenteuer sind Teil meiner DNA“, betont er. Als Wassermann könne er gar nicht anders.
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„In aller Freundschaft“: Bernhard Bettermann bleibt der ARD-Serie erhalten
Doch die Fans können aufatmen. Beim Deutschen Schauspielpreis stellt Bettermann klar: „Solange es die Sachsenklinik gibt, wird es auch Dr. Stein geben.“ Ein Ende? Nicht in Sicht. Aber ein Neuanfang, das durchaus. Der Schauspieler jongliert längst mit verschiedenen Projekten. Er spricht Hörbücher ein, führt Regie und spielt Theater (mehr TV-News bei RUHR24 lesen).
„Das Gesamtpaket stimmt“, sagt er über „In aller Freundschaft“. Das Team funktioniert, die Beliebtheit ist enorm. Trotzdem bleibt die Frage: Was hätte aus Bernhard Bettermann werden können, hätte er nicht fast zwei Jahrzehnte den weißen Kittel getragen?
Schock bei „In aller Freundschaft“: Fans fürchten anderen Ausstieg aus Sachsenklinik
Welche Rollen gingen verloren, welche Bühnen blieben unbetreten? Der Schauspieler selbst scheint damit im Reinen. Er hat seinen Kompromiss gefunden. Dr. Stein bleibt ein Teil seines Lebens – aber nicht mehr sein ganzes Leben.
Und auch wenn Dr. Steins Ausstieg kein Thema zu sein scheint, fürchten Serienfans von „In aller Freundschaft“, dass eine andere Rolle das Set bald verlassen könnte.